Rezension zu: Kathrin Peters: Rätselbilder des Geschlechts. Körperwissen und Medialität um 1900. Zürich u.a.: diaphanes 2010.

Autor/innen

  • Heinz-Jürgen Voß

DOI:

https://doi.org/10.14766/955

Schlagworte:

Körper, Geschlecht, Gender

Abstract

In dieser fundierten Untersuchung biologisch-medizinischer Geschlechtertheorien um 1900 wendet sich die Kunst- und Kulturwissenschaftlerin Kathrin Peters, ausgehend von fotografischen Darstellungen, sogenanntem ‚uneindeutigem Geschlecht‘ zu. Auch stellt sie dar, wie sich in der Folge der Betrachtungen eines ‚schönen Ideals‘ Ende des 19. Jahrhunderts zunehmend ein Denken von ‚Normalität und Abweichung‘ etablierte und wie sich die biologisch-medizinischen Theorien der Geschlechterdifferenzen veränderten. Sie zeigt mit ihren Bildanalysen, wie Fotografien in unterschiedlichen Kontexten verschiedene Wirkungen entfalten und wie sie in wissenschaftlichen Publikationen gezielt eingesetzt wurden. Als problematisch erscheint es indes, dass Bilder – wenn auch historische – von untersuchten Patient/-innen abgedruckt werden, die offensichtlich genötigt worden waren, ihre Genitalien dem Fotografen zu zeigen.

Autor/innen-Biografie

Heinz-Jürgen Voß

Dr. phil., Dipl. Biol., arbeitet zu biologisch-medizinischen Geschlechtertheorien und queer-feministischer Kapitalismuskritik, entsprechende Publikations- und Vortragstätigkeit. Aktuell sind zu diesen Themen Anträge zur Forschungsförderung in der Begutachtung.

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Veröffentlicht

2011-06-21

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