Rezension zu: Heike Raab: Sexuelle Politiken. Die Diskurse zum Lebenspartnerschaftsgesetz. Frankfurt am Main u.a.: Campus Verlag 2011.
Abstract
Heike Raab entwickelt in ihrer Analyse „sexuelle[r] Politiken“ die Grundlagen für ein queeres Staatskonzept. Sie geht dabei von feministischen, neomarxistischen und gouvernementalen Staatsauffassungen und queer-feministischen Identitätskritiken aus. Die so erarbeitete Perspektive wendet sie auf die Analyse der so genannten „Homo-Ehe“ (die Eingetragene Lebenspartnerschaft) an. Raabs Verständnis von Staatlichkeit als „aufgesplitterte[m] und widersprüchliche[m] Terrain“ (S.75) und prozesshafter Konfiguration lenkt die Aufmerksamkeit auf die wirkenden Strukturen, Herrschaftsmechanismen und ökonomischen Ungleichheiten, die die Möglichkeiten der Akteur/-innen ungleich gestalten. Diese schlüssigen theoretischen Grundlagen, an denen sich Forschende gut orientieren können und auf denen weitere Arbeiten aufbauen sollten, setzt Raab selbst im „anwendungsorientierten“ zweiten Teil zur Eingetragenen Lebenspartnerschaft nur teilweise in der zuvor angeregten Komplexität um.
Schlagworte
Gleichstellung; Homosexualität; Queer; Staat; Geschlecht; Gender
DOI: http://dx.doi.org/10.14766/954