Editorial zu querelles-net 10(1)

Ulla Bock, Anita Runge, Marco Tullney

Liebe Leserinnen und Leser,

mit dieser 1. Ausgabe des 10. Jahrgangs geht die Rezensionszeitschrift querelles-net neu an den Start. Mit dem Relaunch sind grafische, technische, aber auch rechtliche und inhaltliche Neuerungen verbunden. Aus diesem Grund ist unser Editorial dieses Mal etwas länger.

Neustart von querelles-net

Neues Redaktionssystem

Unsere Webseiten sind nun klarer und übersichtlicher aufgebaut. querelles-net wird jetzt mit Hilfe des elektronischen Zeitschriftenredaktionssystems OJS (Open Journal Systems) erstellt, das nützliche Zusatzfunktionen für Redaktion, Rezensent/-innen und Leser-/innen bietet. So können wir nun erstmals sowohl eine Volltextsuche als auch gezielte Suchen nach einzelnen Rezensent/-innen oder Schlagworten anbieten. Doch hinter den Kulissen hat sich noch mehr getan: Wir haben rückwirkend alle Rezensionen und Forumsbeiträge sowohl nach Disziplinen als auch nach Themen verschlagwortet. Diese Kontextinformationen sind nun in die Seiten eingebettet und können auch maschinell gelesen werden – etwa wenn über mehrere Zeitschriften hinweg nach Texten zu einem Themengebiet gesucht werden soll.

Beim Einsatz des Redaktionssystems OJS kooperieren wir mit dem Center für Digitale Systeme.

Open Access und Creative Commons

querelles-net ist den Zielen der Berlin Declaration on Open Access to Knowledge in the Sciences and Humanities (Berliner Erklärung) verpflichtet, nach der wissenschaftliche Informationen weltweit frei zugänglich gemacht werden sollen. Frei in diesem Sinne meint nicht nur kostenlos, sondern die Freiheit, ein Werk unter bestimmten Bedingungen nutzen zu können – inklusive der Weitergabe und inklusive der Erstellung von bearbeiteten Versionen (z.B. kommentierte Fassungen, Übersetzungen). Die Autor/-innen dieser Ausgabe wie auch kommender Ausgaben übertragen keine exklusiven Nutzungsrechte an querelles-net, sondern geben als Urheber/-innen ihren Text unter bestimmten Bedingungen zur Nutzung durch andere Personen frei.

Im Sinne der Berliner Erklärung erscheinen ab sofort alle Texte in querelles-net unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland. Den Lizenzvertrag finden Sie unter http://creativecommons.org/licenses/by/3.0/de/legalcode, eine allgemeinverständliche Fassung unter http://creativecommons.org/licenses/by/3.0/de/. Einige Aspekte unserer Motivation und der praktischen Auswirkungen dieser Lizenzwahl haben wir auf einer gesonderten Seite zusammengefasst.

Copyright und Nutzungsrecht von Texten, die in früheren Ausgaben von querelles-net erschienen sind, liegen in der Regel bei den jeweiligen Autor/-innen. Bitte beachten Sie den Lizenzvermerk am Ende des jeweiligen Textes.

URN (Uniform Resource Name)

Wir haben rückwirkend für alle in querelles-net erschienenen Texte eindeutige, dauerhafte Bezeichner, so genannte Uniform Resource Names, beantragt. Diese Bezeichner erlauben eine eindeutige Identifizierung eines (in diesem Falle) Textes auch über Serverwechsel hinweg. Die URN sind bei der Deutschen Nationalbibliothek registriert, die auch eine einfache Auflösung von URN in tatsächliche Fundorte bereitstellt (http://nbn-resolving.de). Sie finden den jeweiligen URN am Ende der Texte und können diesen auch zum Zitieren benutzen. Dieses Editorial etwa wird dauerhaft unter http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0114-qn0101015 erreichbar sein.

Neue Ankündigungsliste

Bisher haben wir jene, die Interesse bekundet hatten, in gesondert versendeten E-Mails über neue Ausgaben benachrichtigt. Wir haben diese Ankündigungsliste nun in eine Mailingliste überführt, die aber weiterhin ausschließlich dazu da ist, Neuerungen rund um querelles-net an Interessent/-innen zu kommunizieren (keine Diskussionsliste). Wenn Sie zukünftig gerne auf dem Laufenden gehalten werden möchten, können Sie unsere Ankündigungsliste unter https://lists.fu-berlin.de/listinfo/qn-aktuelles abonnieren.

Danksagung und Ausblick

Der Relaunch hat viele Mühen gekostet. Für tatkräftige Unterstützung bedanken wir uns bei Bozana Bokan, Katja Mruck und Bärbel Reißmann. Doch hat uns der Aufwand, den wir getrieben haben, auch Freude bereitet. Wir sehen diese Entwicklung als einen Beitrag zur weiteren Professionalisierung und als Verbesserung des Nutzens, den querelles-net dem Feld der Frauen- und Geschlechterforschung bieten kann. Die nun auf den Weg gebrachten Veränderungen erlauben uns eine verbesserte und besser dokumentierte Qualitätssicherung bei der Erstellung der Rezensionszeitschrift. Wir verbinden damit das Ziel, die Textsorte Rezension für den interdisziplinären Bereich der Frauen- und Geschlechterforschung als wissenschaftlichen Diskussionsbeitrag und wichtiges Instrument des elektronisch unterstützten wissenschaftlichen Austauschs noch stärker profilieren zu können.

Zur neuen Ausgabe

Der Schwerpunkt der aktuellen Ausgabe ist dem Thema Schule gewidmet. Vorgestellt wird eine Reihe von Neuerscheinungen, in denen die viel diskutierte Frage nach geschlechtergerechter Bildung, insbesondere nach der Förderung von Jungen und Migrant/-innen (auch im internationalen Vergleich), behandelt wird. Im Einzelnen geht es dabei u. a. um geschlechtstypische Bildungswahl, um Geschlechtersensibilität in der schulischen Praxis und die Auseinandersetzung mit speziellen Fachkulturen, aber auch um die Beurteilung der Strategie Gender Mainstreaming im Hinblick auf die Professionalisierung von Bildungseinrichtungen.

Im Forum ergänzen zwei Beiträge die Buchbesprechungen des Schwerpunkts: Hilde von Balluseck setzt sich kritisch mit der „Diskussion um die Benachteiligung von Jungen in der Schule“ aueinander. Wie aktuell dieses Thema ist, verdeutlicht das soeben – nach unserem Redaktionsschluss – erschienene Jahresgutachten 2009 des Aktionsrat Bildung unter dem Titel „Geschlechterdifferenzen im Bildungssystem“. In einem zweiten Forumsbeitrag beschreiben Kathrin Nachtsheim und Sibylle Wiedmann ihre Erfahrungen mit der Vermittlung von Genderkompetenz in Workshops an Berliner Schulen.

Im Offenen Teil finden sich neben Besprechungen wissenschaftsgeschichtlicher, biografischer, professions- und familiensoziologischer Neuerscheinungen u. a. Rezensionen zu neuen Einführungs- und Grundlagenwerken aus dem Bereich der Gender- und Queer-Studies. Die schon im Forum von querelles-net 15 (März 2005) behandelte Frage, ob das vermehrte Erscheinen von Handbüchern und Einführungen die „Disziplinierung neuer Wissensfelder“ bedeute, wird von Heike Kahlert in einer Sammelrezension erneut aufgegriffen.

Wir wünschen eine anregende Lektüre und möchten alle Leserinnen und Leser von querelles-net sehr herzlich einladen, uns ihre Kommentare zu allen Veränderungen im Zusammenhang mit dem Relaunch – zum neuen Layout, zur Benutzbarkeit der Seite, zu den Lizenzbedingungen etc. – und natürlich zu den Inhalten mitzuteilen.

Ihre Redaktion von querelles-net

URN urn:nbn:de:0114-qn0101015

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