Rezension zu: Daniel Wildmann: Der veränderbare Körper. Jüdische Turner, Männlichkeit und das Wiedergewinnen von Geschichte in Deutschland um 1900. Tübingen: Mohr Siebeck Verlag 2009.

Autor/innen

  • Martin Lücke Freie Universität Berlin

DOI:

https://doi.org/10.14766/810

Schlagworte:

Körper, Männlichkeit, Sport, Antisemitismus, Geschlecht, Gender

Abstract

In seiner körpergeschichtlichen Studie widmet sich Daniel Wildmann nationaljüdischen Turnvereinen in Deutschland im Zeitraum von 1898 bis 1921. Er zeichnet nach, wie sich der Entwurf eines jüdischen Turnkollektivs in politischen Auseinandersetzungen im Spannungsfeld von Zionismus und Antisemitismus im deutschen Kaiserreich verorten lässt und an welche medizinischen Diskurse die Debatten um eine körperlich-therapeutische Wirkung von Turnen anknüpften. Schwerpunkt seiner Arbeit ist jedoch das Herausarbeiten der geschlechtlichen Kodierung der jüdischen turnenden Männer- und Frauenkörper. Hier zeigt Wildmann, dass insbesondere eine eigensinnige Aneignung und Umdeutung von Vorstellungen der jüdischen Antike sowie Körperbilder einer Offiziers-Männlichkeit die Vorstellung von idealer jüdischer Männlichkeit prägten.

Autor/innen-Biografie

Martin Lücke, Freie Universität Berlin

Friedrich-Meinecke-Institut, Arbeitsbereich Didaktik der Geschichte

Downloads

Veröffentlicht

2010-01-13