Frauen im Holocaust – ein überfälliges Buch?

Rezension von Sabine Kittel

Barbara Distel (Hg.):

Frauen im Holocaust.

Gerlingen: Bleicher Verlag 2001.

428 Seiten, ISBN 3–88350–051–8, DM 48,00 / € 24,54

Abstract: Weibliche Erfahrung in der Zeit der Judenverfolgung in Europa ist die Klammer dieses Buches. Aufsätze von 18 Autorinnen und Autoren, darunter auch ehemalige Verfolgte, behandeln sowohl die Perspektiven der Opfer als auch die der Täterinnen. Dass Frauen wie Männer der nationalsozialistischen Verfolgung ausgesetzt und sie aber auch Teil der nationalsozialistischen Systems waren, weist Frauen im Holocaust nach. Ist Frauen im Holocaust das längst überfällige Buch? Wie reiht sich das Buch in die aktuelle Diskussion von Geschlecht und Nationalsozialismus ein?

Im Frühjahr diesen Jahres erschien der Aufsatzband Frauen im Holocaust, herausgegeben von Barbara Distel. Es ist das erste Buch im deutschen Sprachraum, das mit diesen beiden Begriffen eine Gesamtanalyse verspricht, alleine wegen der Wahl des Titels wird es einiges an Aufmerksamkeit bekommen. Frauen im Holocaust stellt ein breites Spektrum von Lebensgeschichten vor, wobei sich die Auswahl der Biographien durch den Begriff Holocaust sogleich wieder einschränkt: es werden nur die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus untersucht. Und so haben Forscherinnen und (drei) Forscher aus verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen sowie ehemalige Verfolgte, unter ihnen ebenfalls Wissenschaftlerinnen, Fragestellungen verfolgt, die, so die Herausgeberin im einführenden Vorwort, „durch einen genauen Blick auf einzelne Aspekte und individuelle Geschichten die besonderen Bedingungen der weiblichen Opfer“ beschreiben sollen, ohne dass dies „mit einer Abgrenzung gegenüber männlichen Opfern verbunden sein soll“. (S. 20) Die Entscheidung, Berichte der Betroffenen einzubeziehen, erweist sich als zusätzliche Bereicherung. Acht Aufsätze, allesamt von Überlebenden, sind allerdings bereits in anderen Publikationen veröffentlicht (in den Dachauer Heften und in dem Band „Women in the Holocaust“, der 1999 in den USA erschienen ist).

Die Vermischung der verschiedenen Textgattungen und ebenso die Transdisziplinarität der Beiträge ergibt eine gelungene Mischung, die den unterschiedlichen Themenschwerpunkten gerecht wird. Das Buch gliedert sich in sechs Kapitel: In „Flucht und Exil“ stellt Wolfgang Benz zwei Biographien vor. In „Ghettos und Konzentrationslager“ wiederum finden sich Aufsätze von Gabriele Mittag, Monika Schmidt, einer Gruppe von Überlebenden aus Rhodos (Sara Benatar, Anne Cohen, Giovanna Hasson und Laura Hasson), Ruth Bondy, Maria Montuoro und Julia Kertesz. In diesem Kapitel sind überwiegend Erinnerungsberichte von Überlebenden abgedruckt, die mit wenigen Kommentaren versehen, die Sicht der Betroffenen darstellen. In „Untergrund und im Versteck“ und in „Widerstand“ äußern sich je zur Hälfte Forschende und Überlebende, so z. B. Claudia Schoppmann, Charlotte Kahane, Ingrid Strobl, Nechama Tec, Shmuel Krakowski und Peter Monteath. Im Kapitel „Täterinnen“, in dem leider nur ein Aufsatz untergebracht wurde, schreibt Gudrun Schwarz über Aufseherinnen im Konzentrationslager. Das abschließende Kapitel, „Nach dem Überleben“, setzt mit Beiträgen von Wissenschaftlerinnen und Betroffenen einen über den Zeitraum des Krieges hinausgehenden Akzent, darunter Halina Birenbaum, Kitty Fischer, Mona Körte, Ute Benz.

Drei Beiträge möchte ich näher vorstellen, um darüber die unterschiedlichen Herangehensweisen der Autorinnen und Autoren zu skizzieren.

Wolfgang Benz stellt in seinem Aufsatz „Die andere Seite des Holocaust. Frauen im Exil: Hertha Nathorff und Ruth Körner“ zwei Biographien vor, deren Verlauf sich mit dem Machtantritt der Nationalsozialisten und der erzwungenen Emigration dramatisch veränderten. An beiden Schicksalen zeigt Benz einerseits den gesellschaftlichen Bruch und andererseits die spezifische Erfahrung der Frauen aufgrund ihres Geschlechts. Hertha Nathorff beispielsweise, die in Berlin eine überaus erfolgreiche Ärztin war, stellte nach der Emigration ihre eigene Karriere zurück, um ihrem Mann den Berufseinstieg als Mediziner auch in den USA zu ermöglichen. In New York arbeitete sie als Krankenpflegerin, Dienstmädchen, Barpianistin und Küchenhilfe und sorgte für den Familienunterhalt, während er sich weiterbildete. Als sie sich dann selbst als Ärztin in New York qualifizieren wollte, erhielt sie keinerlei Unterstützung durch ihren Mann. Er boykottierte ihre verzweifelten Versuche, sich dem Zusatzstudium zu widmen, der Wiedereinstieg in ihren Beruf blieb ihr verwehrt. Im New Yorker Exil war sie als Sprechstundenhilfe in der Praxis ihres Mannes tätig. Ihre verhinderte Karriere als Ärztin, der frühe Tod des Mannes Mitte der fünfziger Jahre und die nicht befriedigende Beziehung zu ihrem Sohn, ließ sie verbittert und unglücklich werden, so das Resümee von Benz. Benz‘ Erkenntnisse überraschen nicht. An einigen Punkten allerdings wäre es interessant gewesen, mehr über Hertha Nathorff zu erfahren und zu verstehen. Denn, ist zwar vieles in ihrer Biographie typisch für Frauen, die mit ihren Männern gemeinsam ins Exil flüchten mussten, so zeigen sich bei näherer Betrachtung auch emanzipatorische Aspekte und berufliche Erfolge. So erwähnt Benz u.a., dass sie eine Ausbildung als Psychotherapeutin gemacht habe und ab Mitte der 50er Jahre, also nach dem Tod ihres Mannes, in diesem Beruf gearbeitet habe. Auch die Publikation mehrerer Werke, darunter ein Gedichtband, werden genannt. Das Bundesverdienstkreuz 1967, den Award for creative literature 1973 erwähnt er, ohne zu kommentieren, wie Hertha Nathorff zu den Auszeichnungen kam und was ihr Verdienst dabei gewesen sein mag. Es scheint für die Leserin, als zähle Benz nur noch Marksteine in Hertha Nathorffs Leben als Witwe auf; sie wird von ihm nach dem Tod des Ehemannes nicht mehr als eigenständig Handelnde weiterverfolgt: Hertha Nathorff lebte „zurückgezogen und armselig in der Wohnung am Central Park West, in der 1942 ihr Mann seine Praxis wiedereröffnet hatte. Sie litt und machte ihr Leiden zum Lebensinhalt.“ (S. 31) Wie zeigt sich ein erfolgreiches und erfülltes Leben? Für Benz scheint sich Erfolg vor allem an finanziellen Kriterien festzumachen und weniger an den möglicherweise für die Betroffenen eigenen Erfolgen – die heute kaum mehr nachvollzogen werden können. Es ist ein Verdienst von Benz, dass mehr über das ‚Exil der kleinen Leute‘ bekannt ist, bei dem ein großer Teil des Alltags dem Beschaffen von Lebensnotwendigem galt und nicht notwendigerweise erfolgreich war. Die Tatsache, dass Hertha Nathorff nicht in ihrem erlernten Beruf arbeiten konnte, war eng verknüpft mit der Vertreibung aus der Heimat und der damit verbundenen Heimatlosigkeit, die sicherlich ihr Leben strukturiert hat. Es wäre daher bereichernd gewesen, ihr Leben nicht nur vor der Schablone einer „verhinderten Karriere“ zu betrachten, denn wie die verschiedenen Auszeichnungen und ihre Arbeit als Therapeutin zeigen, hat Hertha Nathorff ihr Leben nach dem Tod ihres Mannes auf ihre Art erfolgreich fortgesetzt.

Ruth Bondy, eine weitere Autorin, war selbst im Konzentrationslager, später war sie als Journalistin und Schriftstellerin tätig. Sie arbeitet in ihrem Beitrag „Frauen in Theresienstadt und im Familienlager in Auschwitz-Birkenau“ aus der Sicht der Betroffenen ihre Beobachtungen geschlechtlicher Differenz mit großer Schärfe heraus. An verschiedenen Beispielen analysiert sie, wie Frauen und Männer die katastrophalen Ereignisse während des Krieges bewältigten. Dabei ging es ihr zu Beginn primär darum, auf das Schicksal der Frauen aufmerksam zu machen: „Jegliche Unterteilung des Holocaust und seiner Opfer nach Geschlecht kam mir anstößig vor. Die Frage des Geschlechts schien zu einer anderen Generation, einem anderen Zeitalter zu gehören. Andererseits wollte ich aber nicht, dass die Geschichte der Frauen von Theresienstadt übergangen würde“. (S. 117) Im Laufe ihres Berichtes kommt sie jedoch zu weitergehenden Erkenntnissen. Bondy beschreibt unter anderem, wie sich die Situation des Ghettos auf das Leben der Männer und Frauen aus bürgerlichem Milieu auswirkten. Während sich die Männer sich durch die erzwungene Untätigkeit oder durch niedrige Arbeiten degradiert fühlten, waren die Frauen, die vorher Haushaltshilfen hatten, nun zu erheblicher Mehrarbeit gezwungen. Auch in der Selbstverwaltung des Judenrates von Theresienstadt arbeitet Bondy Unterschiede zwischen weiblichen und männlichen Gefangenen heraus. Alle zwölf Mitglieder des Judenrates waren Männer, ebenso die Vorsitzenden der verschiedenen Ausschüsse sowie die Ghetto-Polizei. Obwohl der Anteil der weiblichen Gefangenen in Theresienstadt mehr als 50 Prozent war, hatten die Männer in allen relevanten Bereichen das Sagen – eine Ausnahme war lediglich die Abteilung des Frauenarbeitseinsatz. Auch bei den weiblichen und männlichen Häftlingen im Familienlager in Auschwitz-Birkenau konstatiert Bondy unterschiedliche Verhaltensweisen nach der Inhaftierung. Schon wenige Tage nach der Ankunft, so Bondy, konnte man deutliche Unterschiede wahrnehmen: Die Männer versanken noch immer in zu großen Hosen oder unpassenden Kleidungsstücken, wohingegen es den Frauen innerhalb kurzer Zeit gelungen, die Kleidung notdürftig an ihre Statur anzupassen. Die Frauen übernahmen im weiteren Verlauf die Versorgung der männlichen Mithäftlinge, indem sie sich beispielsweise um die Kleidung kümmerten. Dieser Zustand hielt an, bis dieser Teil des Lagers sechs Monate später aufgelöst und die Häftlinge getötet wurden. Für den Beginn der Konzentrationslagerhaft war es zwar erheblich gewesen, wie die Gefangenen mit der Situation individuell zurecht kamen und wie sie diese Zeit überstehen konnten, für den späteren Vernichtungsprozess wiederum war jedes individuelle Handeln unerheblich – alle Häftlinge wurden, wie Bondy ausführt, „von demselben Tod dahin gerafft“. Bondy kommt von der Absicht, Frauen sichtbar zu machen zu weiteren Fragen und sie bleibt nicht bei ihrem Vorhaben stehen. Ohne der Dichotomie von ‚besser’ oder ‚schlechter’ zu verfallen gelingt es ihr, die unterschiedlichen Lebenswelten von Männern und Frauen herauszuarbeiten.

Unter dem Kapitel „Nach dem Überleben“ findet sich Mona Körtes Beitrag. Die Literaturwissenschaftlerin stellt in „Zeugnisse als Epitaphe. Wiedergängerische Stimmen im Werk von Charlotte Delbo und Ida Fink“ zwei Schriftstellerinnen vor, die ihre Erlebnisse und Erfahrungen als ehemalige Verfolgte schreibend verarbeiteten. Um es vorweg zu sagen, dieser Beitrag sticht heraus, denn Körte ist nicht nur eine hervorragende Analyse über zwei beeindruckende Frauen gelungen, sondern sie liefert in ihren Ausführungen einige Gedanken zur Relevanz von Geschlecht und Holocaust, die ich in den einführenden Worten der Herausgeberin erwartet hätte. So ist es nicht alleine die Augenzeugenschaft von Frauen, die geschlechtsspezifische Perspektive, die thematisiert werden soll, sondern das Erzählen von bisher Vernachlässigtem, die Art und Weise der Erzählperspektive. Körte unterscheidet drei Kategorien von Erinnerung durch Schreiben: die „ergänzende Erinnerung“, in der Ereignisse nachgeliefert werden, die „ausholende Erinnerung“, bei der die jüdische Tradition als ausgelöschte Geschichte wieder zurückgeholt wird und die „fragmentarische Erinnerung“, der die Erkenntnis zugrunde liegt, dass das, was erlebt wurde, nur unzureichend erzählt werden kann. Darauf aufbauend setzt sich Körte mit den Schreibstrategien der beiden Autorinnen Charlotte Delbo und Ida Fink auseinander. Ihr literarischer Umgang mit den Erfahrungen nach dem Krieg folgt dem Weg der „fragmentarische Erinnerung“, auch wenn sie mit unterschiedlichen Intentionen entstanden sind: „Charlotte Delbo sammelt die verlorenen und anonymen Stimmen wieder ein und gibt ihnen Eigennamen, da sie die Toten zur Ruhe betten möchte; Ida Fink hingegen möchte die Toten wieder aufleben lassen,f sie darstellbar machen, indem sie mit verschiedenen ‚Wiederauferstehungsmöglichkeiten‘ in literarischen Formen experimentiert“. (S. 406) Körtes überzeugende Ausführungen über die beiden Schriftstellerinnen machen neugierig auf deren Werke. Auch ich habe mich sogleich daran gemacht, Ida Finks „Notizen“ zu lesen, um sie im Anschluss an die Lektüre noch einmal mit Körtes Kommentaren nachzuvollziehen.

 

Frauen und der Begriff Holocaust – zwei nützliche Kategorien?

Mit Frauen im Holocaust legt Distel ein Werk vor, in dem Frauen im Zentrum des Interesses stehen. Durch das Buch können mögliche Zweifel am Sinn dieses Schwerpunktes durch die Vielfalt der Beiträge eindeutig widerlegt werden: Frauen waren wie Männer der Verfolgung ausgesetzt und Frauen waren wie Männer Teil des nationalsozialistischen Systems. Dennoch: eine Beschränkung darauf, Frauen sichtbar zu machen birgt die Gefahr, dass geschlechtergeschichtliche Aspekte vernachlässigt werden. Ein einleitendes Kapitel in Frauen im Holocaust, in dem der aktuelle Forschungsstand in seiner Vielfalt dargestellt wird, wäre hilfreich gewesen, auf diese Weise könnte das Anliegen des Buches eher eingeordnet werden. Welche Bedeutung Geschlecht, und zwar das von Männern und Frauen hat, bleibt allerdings in den meisten Aufsätzen des Bandes vernachlässigt. Bondys Herangehensweise, die Situation der Frauen in Bezug zu den Bedingungen der männlichen Gefangenen zu setzen, hätte ich mir für mehrere Kapitel des Buches gewünscht. So bleibt die Forderung, dass Geschlechterforschung die Erforschung beider Geschlechter impliziert, auch für diese Publikation uneingelöst

Vor zehn Jahren wäre Frauen im Holocaust, so wie es präsentiert wird, noch aktuell gewesen. In der Zwischenzeit ist die Forschung allerdings weiter. Es geht schließlich nicht mehr nur darum, Frauen sichtbar zu machen, sondern vielmehr darum, das Handeln von Individuen in ihrem sozialem Umfeld zu analysieren. Die Diskussion um die Beteiligung der Frauen an der Politik der Nationalsozialisten war immer zugleich eine Diskussion um die Positionen von Frauen zur Macht; der Schwerpunkt der Auseinandersetzung zu Beginn lag in der Begegnung mit der Müttergeneration und den Nachwirkungen des Nationalsozialismus. Diese Diskussionen unterschieden sich notwendigerweise von denen in den USA, denn dort setzten sich die Forscherinnen vor allem mit den Opfern, überwiegend jüdische Verfolgte, auseinander und in geringerem Maße mit den Täterinnen. Doch im Laufe der Jahre änderten sich die Forschungsinteressen, und andere Fragen wurden gestellt. „Nach Osten“ hieß ein Buch, das 1992 von Theresa Wobbe herausgegeben wurde. In diesem Sammelband sind die aktuellen Forschungsansätze und Diskussionsstand zur NS- und Geschlechterforschung dieser Jahre hervorragend zusammengetragen, und sie haben auch noch heute Gültigkeit. Leider hat Distel darauf keinen Bezug genommen, sondern ist in dem Ansatz „Frauen sichtbar machen“ stecken geblieben.

Was nun Distels Argumente dafür sind, sich nur auf die jüdischen Verfolgten zu beschränken, ist nicht deutlich geworden. Nehmen wir ihren Forschungsansatz ernst, geht es ihr um die Wahrnehmung weiblicher Erfahrungen, stellt sich die Frage um so mehr, warum die anderen Opfergruppen nicht im Band vorkommen. Streng gesehen müsste auf den Beitrag über Charlotte Delbo, die keine Jüdin war, sogar verzichtet werden, und spätestens hier zeigt sich, dass diese Aufteilung nicht sinnvoll ist.

Eine letzte Kritik, die sich nicht unbedingt an die Herausgeberin, sondern eher an den Verlag wendet, betrifft die Tipp- und Satzfehler in den einzelnen Kapiteln. Es ist offensichtlich, dass entweder nicht oder nur unzureichend lektoriert wurde. Dadurch entstehen Irritationen, Ungenauigkeiten und teilweise falsche Aussagen, die ärgerlich sind. Um nur eine von mehreren Stellen zu nennen: im Vorwort beispielsweise wird die Frauenforscherin Joan Ringelheim als Joan Ringelblum bezeichnet, selbst in den Anmerkungen taucht sie einmal falsch und einmal richtig auf.

Trotz der grundsätzlichen Kritik: das Buch Frauen im Holocaust ist wichtig. Barbara Distel hat mit diesem Aufsatzband ein Feld für die Forschung abgesteckt, in dem neue Fragen erst entstehen können. Die vorliegende Aufsatzsammlung zeigt Ausschnitte der Forschung zum Thema Geschlecht und Nationalsozialismus. Wer sich noch nicht mit dem Thema befasst hat, bekommt durch die Aufsatzsammlung ein breites Spektrum an Geschichten eröffnet. Für ein Fachpublikum allerdings bietet der Band nichts Neues. Zum einen sind ein Großteil der Aufsätze schon bekannt, oder sie sind eine neue Variante eines bereits an anderer Stelle publizierten Artikels. Zum anderen hat sich der Kenntnisstand der Frauen- und Geschlechterforschung inzwischen in sehr viel mehr ausdifferenziert, als es in Frauen im Holocaust geleistet wurde.

URN urn:nbn:de:0114-qn023209

Sabine Kittel

Freie Universität Berlin

E-Mail: kittel@w4w.de

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