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Rezensionszeitschrift für Frauen- und Geschlechterforschungde-DEquerelles-net1862-054X<p>Die Autor/innen behalten das Copyright und treten keine exklusiven Nutzungsrechte an querelles-net ab.</p><p>Ab 2009 erscheinen alle Beiträge in querelles-net unter einer CC-BY-Lizenz: ab 2009 unter der Lizenz <a href="http://creativecommons.org/licenses/by/3.0/de/">Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland</a>, ab 2016 unter der Lizenz <a href="http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/">Creative Commons Namensnennung 4.0</a>. Diese Lizenzen erlauben es anderen, die Arbeit unter Nennung der Autor/innenschaft und der Erstpublikation in dieser Zeitschrift zu verwenden. Es ist keine gesonderte Nachfrage für die durch die Lizenz abgedeckten Nutzungsfälle nötig.</p><p>Für vor 2009 in querelles-net erschienene Beiträge ist in der Regel keine Creative-Commons-Lizenz vergeben worden. Sie stehen kostenlos für alle zur Verfügung, aber alle weitergehenden Nutzungen müssen durch die Autor/innen genehmigt werden.</p><p>Die Autor/innen werden ermutigt, ihre Beiträge auch an anderen Orten, z.B. in Repositorien, einzustellen.</p>Rezension zu: Caroline Arni: Pränatale Zeiten. Das Ungeborene und die Humanwissenschaften (1800-1950). Basel, Berlin: Schwabe Verlag 2018.
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Die Basler Historikerin Caroline Arni legt eine inspirierende und materialreiche Studie dazu vor, wie die Wissenschaften vom Menschen im 19. Jahrhundert das Ungeborene als Wissensgegenstand erschlossen. Sie arbeitet die Beiträge der Fötalphysiologie, Embryologie, Psychiatrie, Psychologie und Psychoanalyse heraus und rekonstruiert, welchen historischen Konjunkturen die Vorstellung eines mütterlichen Einflusses auf die Entwicklung des Ungeborenen unterlag. Überzeugend zeigt sie auf, wie das Konzept der biologischen Entwicklung unlösbare Fragen danach aufwarf, was ein menschliches Subjekt ausmacht. Die höchst lesenswerte wissenschaftshistorische Studie bietet auch für die geschlechtertheoretische Erforschung von Schwangerschaft und Geburt in der Gegenwart eine Vielzahl von Anregungen.Eva Sänger
Copyright (c) 2019 Eva Sänger
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2019-12-232019-12-2320410.14766/1273Rezension zu: Marie Reusch: Emanzipation undenkbar? Mutterschaft und Feminismus. Münster: Verlag Westfälisches Dampfboot 2018.
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<p>Dass der Zusammenhang von Mutterschaft und Emanzipation im Feminismus seit den 1990er Jahren scheinbar keine Rolle mehr spielt, sieht Marie Reusch als eine Schwäche des feministischen Emanzipationsprojekts. Ihre normativ ausgerichtete Studie mündet in ein kategoriales Raster zur feministischen Analyse der Mutterschaft und des Mutterseins und in ein leidenschaftliches Plädoyer, unter Frauen die Selbstverständigung über Praxen, Aneignungen und Deutungen von Mutterschaft politisch zu gestalten. Schade ist, dass das an sich unterstützenswerte und erfrischende Anliegen partiell leider (zu) legitimierend vorgetragen wird. Zudem blendet die theoretische, empirische und historische Argumentation auch konsequent die andere, ostdeutsche Realität im Staatssozialismus und seit der Wiedervereinigung aus.</p>Heike Kahlert
Copyright (c) 2019 Heike Kahlert
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2019-12-232019-12-2320410.14766/1271Rezension zu: Inka Greusing: „Wir haben ja jetzt auch ein paar Damen bei uns“ – Symbolische Grenzziehungen und Heteronormativität in den Ingenieurwissenschaften. Opladen u.a.: Budrich UniPress 2018.
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<p>Trotz Bemühungen auf Ebene der Gleichstellung sind Frauen nach wie vor im MINT-Bereich an deutschen Hochschulen unterrepräsentiert. Was mögen die Gründe dafür sein? Mit den Methoden der Sozialwissenschaften untersuchen Wissenschaftler*innen die Ursachen für diese Geschlechter-Disbalance. So auch Inka Greusing in ihrer Dissertationsschrift, in der sie auf verschiedene immanente Strukturen in unseren Köpfen, in unserem Verhalten und in den Studiengängen hinweist. Dadurch wird klar, dass Maßnahmen zur Veränderung der Situation nach wie vor notwendig sind. Die Analyse von Inka Greusing stellt einen sorgfältig ausgearbeiteten Beitrag für das Forschungsfeld Gender Studies in den MINT-Fächern dar.</p>Anelis Kaiser
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2019-09-272019-09-2720410.14766/1270Rezension zu: René Lépine, Ansgar Lorenz: Judith Butler. Philosophie für Einsteiger. Paderborn: Wilhelm Fink Verlag 2018.
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<p>In dieser Einführung wird das Denken Judith Butlers systematisch erläutert und mithilfe von Illustrationen veranschaulicht. Dadurch handelt es sich bei diesem Band um eine abwechslungsreiche Lektüre, deren Alleinstellungsmerkmal das gelungene Zusammenspiel aus theorienahem Text und detaillierten Illustrationen ist, die so manches Mal auch auf eine humoristische Art und Weise komplexe Sachverhalte verständlich machen.</p>Anne Rauber
Copyright (c) 2019 Anne Rauber
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2019-12-232019-12-2320410.14766/1269Rezension zu: Mike Laufenberg, Martina Erlemann, Maria Norkus, Grit Petschick (Hg.): Prekäre Gleichstellung. Geschlechtergerechtigkeit, soziale Ungleichheit und unsichere Arbeitsverhältnisse in der Wissenschaft. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften 2018.
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<p>Umfassend werden hier das Verhältnis von prekären Arbeitsverhältnissen und Diskriminierungs- und Ungleichheitsstrukturen in der Wissenschaft sowie Gleichstellungspolitiken in den Blick genommen. Die Autor_innen plädieren dafür, die Ökonomisierung von Bildung, die Herausbildung der unternehmerischen Hochschule sowie die damit einhergehende Ausbreitung unsicherer Arbeitsverhältnisse in der Wissenschaft mit Prozessen der Gleichstellungsgovernance sowie der Transformation von Geschlechterverhältnissen und insbesondere von Rassismus an der Hochschule zusammenzudenken. In 12 Beiträgen werden diesbezügliche Ambivalenzen thematisiert und Interventionsmöglichkeiten, um Geschlechtergerechtigkeit, eine nicht-rassistische Hochschule und sichere Beschäftigungsverhältnisse zu verwirklichen, diskutiert.</p>Heike Mauer
Copyright (c) 2019 Heike Mauer
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2019-09-272019-09-2720410.14766/1268Rezension zu: Katharina Volk: Von der Gesellschaftsanalyse zur Utopie. Ein historischer Rückblick auf materialistisch-feministische Theorien. Münster: Westfälisches Dampfboot 2018.
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<p>Katharina Volk zielt in ihrer theoretisch und methodisch im historischen Materialismus verankerten Studie auf die (Wieder-)Belebung der feministischen Erkenntniskritik am Gesellschaftsbegriff und der Suche nach Ideen für ein ‚gutes Leben‘. Hierfür analysiert sie systematisch ausgewählte Theorien des 19. und des späten 20. Jahrhunderts, in denen es um die Verhältnisbestimmung von Erwerbs- und Familien-/Hausarbeit im kapitalistischen Patriarchat geht, und bettet diese in ihre jeweiligen sozialen, gesellschaftlichen und politischen Kontexte ein. Die sorgfältigen, partiell auch langatmigen Rekonstruktionen erinnern an längst vergessene Analysen und Kritiken zum Zusammenhang von Frauenfrage und sozialer Frage und geben Impulse für zeitgenössische intersektionale Gesellschaftstheorien.</p>Heike Kahlert
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2019-09-272019-09-2720410.14766/1267Rezension zu: Lisa Yashodhara Haller: Elternschaft im Kapitalismus. Staatliche Einflussfaktoren auf die Arbeitsteilung junger Eltern. Frankfurt am Main u.a.: Campus Verlag 2018.
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<p>Lisa Yashodara Haller legt mit der Mehrebenenanalyse zu gesetzlichen Steuerungsmechanismen der Arbeitsteilung junger Eltern eine fundierte empirische wie auch feministisch-materialistische Analyse vor. Die Policy-Analyse auf der einen und die subjektorientierte Interaktionsanalyse auf der anderen Seite verweisen zusammen auf die Verflechtung von staatlicher Steuerung im kapitalistischen Wirtschaftssystem und den individuellen Aushandlungsstrategien junger Eltern. Dabei wird der Komplex struktureller Ungleichverteilung von Reproduktions- und Produktionsarbeit im Kapitalismus deutlich.</p>Lena Kahle
Copyright (c) 2019 Lena Kahle
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2019-05-152019-05-1520410.14766/1266Rezension zu: Aylin Basaran, Julia B. Köhne, Klaudija Sabo, Christina Wieder (Hg.): Sexualität und Widerstand. Internationale Filmkulturen. Wien: Mandelbaum Verlag 2018.
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<p>In den Beiträgen des Sammelbands geht es um unterschiedliche Facetten von Motiven widerständigen sexuellen Verhaltens in Filmen sowie um Filmästhetiken, die Sexualität(en) und/oder Nonkonformismus programmatisch in eine Bildsprache überführen. Im Fokus stehen Normen und Normativität und Strategien, sich diesen zu entziehen. Die bunte Mischung beinhaltet Besprechungen von (frühen) Filmen über sexuelle Aufklärung und Schwangerschaftsabbruch, ornamentale Körper in Filmen der 1930er Jahre, über Motive des Frau- und Mann-Seins, des ,Geschlechterkampfs‘ sowie der sexuellen Revolution in Jugoslawien. Die Themen reichen von Schwarz-Sein in den USA über ‚Ekstase‘ bei Eisenstein bis zum Begehren von Zombies und dem politischen Potential der Unberechenbarkeit von (sexuellen) Affekten.</p>Melanie Konrad
Copyright (c) 2019 Melanie Konrad
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2019-12-222019-12-2220410.14766/1265Rezension zu: Lothar Böhnisch: Der modularisierte Mann. Eine Sozialtheorie der Männlichkeit. Bielefeld: transcript Verlag 2018.
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<p>Nach zahlreichen Auflagen seiner am Lebenslauf orientierten Publikationen zu Männlichkeit und Sozialisation legt Lothar Böhnisch nun eine Sozialtheorie der Männlichkeit vor. Ausgangspunkt ist die Dialektik zwischen Kapitalismus und Sozialem. Im Weiteren nutzt der Autor eine Vielzahl theoretischer Zugänge. Durch den gesamten Band ziehen sich sieben Begrifflichkeiten, die er „Strukturierungen von Männlichkeit“ nennt: Vor allem Hilflosigkeit und Bedürftigkeit sowie Externalisierung und Gewalt bilden Kristallisationspunkte männlichen Bewältigungshandelns. Eine Perspektive sieht Böhnisch in der Entwicklung einer Kultur der Anerkennung und (Selbst-)Sorge. Die vom Neokapitalismus angebotenen und konsumierbaren Männlichkeitsmodule bieten dagegen keine Lösung.</p>Barbara Scholand
Copyright (c) 2019 Barbara Scholand
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2019-06-082019-06-0820410.14766/1264Rezension zu: Myra Marx Ferree: Feminismen. Die deutsche Frauenbewegung in globaler Perspektive. Frankfurt am Main u.a.: Campus Verlag 2018.
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<p>Frauen*Bewegungen folgen in verschiedenen Ländern einer je eigenen Dynamik, die v.a. durch die jeweiligen Verknüpfungen der Geschlechterverhältnisse mit anderen Dimensionen sozialer Ungleichheit geprägt wird, aber auch abhängig ist von unterschiedlichen strategischen Entscheidungen der Akteur*innen in diesem Kontext. Myra Marx Ferree demonstriert die Pluralität und Dynamik feministischer Politik am Fallbeispiel Deutschland im Vergleich mit den USA über den langen Zeitraum von 1848 bis 2005. Eher exemplarisch als systematisch werden große Linien des Wandels von Feminismus bzw. von Gender Politics in ihrer intersektionalen Verschränkung mit anderen Achsen der Differenz wie auch mit anderen Dimensionen sozialer Bewegung und politischen Handelns beleuchtet. Die Vergleichsperspektive soll vor allem der Strategieentwicklung feministischer Politik in globaler Perspektive zu neuen Impulsen verhelfen.</p>Ingrid Kurz-Scherf
Copyright (c) 2019 Ingrid Kurz-Scherf
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2019-12-232019-12-2320410.14766/1263Rezension zu: Paul Scheibelhofer: Der fremd-gemachte Mann. Zur Konstruktion von Männlichkeiten im Migrationskontext. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften 2018.
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<p>Scheibelhofer widmet sich der wechselseitigen Beeinflussung von Männlichkeitsstereotypen, Vorstellungen von Fremdheit und Strategien, die Migranten anwenden, um mit an sie herangetragenen Bildern umzugehen. Insbesondere argumentiert er, dass das Bild des archaisch-gefährlichen muslimischen Mannes innerhalb der Strukturen von Rassismus und sozialer Ungleichheit zwei zentrale Funktionen erfüllt: Als Antitypus normativer Männlichkeit biete es eine Möglichkeit, ein nationales ‚Wir‘ positiv zu definieren, und als Beispiel eines ‚controlling image‘ individualisierte Wege, gegen Marginalisierung zu rebellieren, ohne dabei Strukturen in Frage zu stellen.</p>Rebecca Knecht
Copyright (c) 2019 Rebecca Knecht
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2019-09-272019-09-2720410.14766/1262Rezension zu: Kristina Schulz (Hg.): The Women's Liberation Movement. Impacts and Outcomes. Oxford u.a.: Berghahn Books 2017.
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<p>Der Sammelband ist Teil der Historiographie der Frauenbewegungen der 1970er und 1980er Jahre, die sich unter der Losung der ‚Frauenbefreiung‘ formiert haben. Er enthält Fallstudien zu feministischem Aktivismus in verschiedenen, vorrangig westeuropäischen Kontexten und bezogen auf unterschiedliche politische Fragen oder aber kulturelle Praxen. Mit der übergeordneten Frage, wie die Auswirkungen und langfristigen Folgen der Frauenbefreiungsbewegungen einzuschätzen seien, soll dabei über eine bloße Bestandsaufnahme hinausgegangen werden – eine Herausforderung, der allerdings nur wenige Beiträge des Bandes gerecht werden.</p>Aline Oloff
Copyright (c) 2019 Aline Oloff
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2019-03-022019-03-0220410.14766/1261Rezension zu: Sebastian Zilles: Die Schulen der Männlichkeit. Männerbünde in Wissenschaft und Literatur um 1900. Köln u.a.: Böhlau Verlag 2018.
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<p>Um 1900 zeigt sich in der deutschsprachigen Literatur eine intensive Auseinandersetzung mit der Männerbund-Thematik. Sebastian Zilles untersucht am Beispiel kanonischer Texte von Robert Musil, Thomas und Heinrich Mann sowie Franz Werfel, welche literarischen Verfahren dabei zum Einsatz kommen und welche Rückschlüsse dies auf die sogenannte Krise der Männlichkeit wirft. Methodisch konzipiert als Verknüpfung von Masculinity Studies und Literaturwissenschaft wird das Wissen über Männerbünde und Männlichkeit in Wissenschaft und Literatur um die Jahrhundertwende reflektiert. Die Krise der Männlichkeit wird gedeutet als Folge überzogener militärisch-sozialer Disziplinierungsanstrengungen einerseits und rigider, antimoderner sowie antifeministischer Männlichkeitsutopien anderseits.</p>Torsten Mergen
Copyright (c) 2019 Torsten Mergen
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2019-02-132019-02-1320410.14766/1260Rezension zu: Adrian de Silva: Negotiating the Borders of the Gender Regime. Developments and Debates on Trans(sexuality) in the Federal Republic of Germany. Bielefeld: transcript Verlag 2018.
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<p>Die Geschichte der Trans(sexualität) in der Bundesrepublik ist eine Geschichte sich wandelnder Verständnisse von Geschlecht und Geschlechterordnung. Adrian de Silva betrachtet in seiner Dissertation die Entwicklungen und rechtlichen Auswirkungen dieser Verständnisse in Sexualwissenschaft, Rechtsprechung, Gesetzgebung und der Transgender-Bewegung. Er analysiert die Entstehungs- und Reformprozesse des Transsexuellengesetzes (Gesetz über die Änderung der Vornamen und die Feststellung der Geschlechtszugehörigkeit in besonderen Fällen) und seine folgenreiche Verquickung von Recht, Medizin und Geschlechterpolitik. Historische und aktuelle Debatten um die „Borders of the Gender Regime“ in Deutschland lassen sich auf der Basis von de Silvas Buch neu verstehen und einordnen.</p>Anson Koch-Rein
Copyright (c) 2019 Anson Koch-Rein
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2019-02-242019-02-2420410.14766/1259Rezension zu: Gero Bauer, Regina Ammicht Quinn, Ingrid Hotz-Davies (Hg.): Die Naturalisierung des Geschlechts. Zur Beharrlichkeit der Zweigeschlechtlichkeit. Bielefeld: transcript Verlag 2018.
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<p>Die Tübinger Gender- und Diversitätsforscher*innen versammeln in ihrem Band Beiträge aus neun Disziplinen, in denen die Naturalisierung theoretisch gefasst und deren Wirkungsweisen im Alltag, in einzelnen Wissenschaftsdisziplinen, im Sport, in der Geschichte, im Christentum sowie in der Gleichstellungsarbeit aufgezeigt wird. Die Beharrlichkeit der geschlechtlichen Naturalisierung wird durch Herausforderungen, die sich in Bezug auf nicht-heterosexuelles Begehren und intergeschlechtliche Körper ergeben, diskutiert. Die Beiträge lassen zahlreiche interessante Facetten von Naturalisierung deutlich werden, zugleich finden sich jedoch in einigen Aufsätzen Tendenzen zur Naturalisierung.</p>Karin Hostettler
Copyright (c) 2019 Karin Hostettler
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2019-06-082019-06-0820410.14766/1258Rezension zu: Heike Mauer: Intersektionalität und Gouvernementalität. Die Regierung von Prostitution in Luxemburg. Opladen u.a.: Verlag Barbara Budrich 2018.
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<p>Heike Mauer hat eine materialreiche und überzeugende Intervention in deutschsprachige Intersektionalitätsdebatten vorgelegt, in der sie theoretisch darlegt und am empirischen Material ausweist, dass Foucaultʼsche Gouvernementalitätstheorie und die Intersektionalitätstheorie voneinander lernen können. Obwohl sie dabei nicht nur einen historischen Gegenstand behandelt, sondern auch ein gegenwärtiges politisches Erkenntnisinteresse verfolgt, macht sie aber keinen Gebrauch von Foucaults genealogischen Verfahren und bedient sich einer eingeschliffenen und schematischen Foucaultrezeption.</p>Christian Hammermann
Copyright (c) 2019 Christian Hammermann
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2019-03-202019-03-2020410.14766/1257Rezension zu: Sabine Hark, Paula-Irene Villa: Unterscheiden und herrschen. Ein Essay zu den ambivalenten Verflechtungen von Rassismus, Sexismus und Feminismus in der Gegenwart. Bielefeld: transcript Verlag 2017.
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<p>Differenzen können als Grundlage für Diskriminierungen funktionalisiert werden, wie die Veränderungen im gesellschaftlichen und politischen Diskurs in Folge der Kölner Silvesternacht 2015 gezeigt haben. Wie Differenzen plural und anti-essentialistisch gedacht und gesagt werden können, führen Sabine Hark und Paula-Irene Villa in ihrer Analyse den Leser*innen vor Augen.</p>Bärbel Schomers
Copyright (c) 2019 Bärbel Schomers
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2019-02-242019-02-2420410.14766/1255Rezension zu: Winifred Curran: Gender and Gentrification. London, New York: Routledge 2017.
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<p>Winifred Curran untersucht mit einer feministischen und intersektionalen Perspektive das Phänomen Gentrifizierung und zeigt, dass Gründe und Folgen von Gentrifizierungsprozessen hochgradig vergeschlechtlicht sind und dass Gentrifizierung bestehende Ungleichheiten reproduziert wie verstärkt. Ein besonderes Augenmerk legt die Autorin auf Reproduktionsarbeit, die in der gentrifizierten Stadt nicht nur isolierter, sondern auch arbeitsaufwendiger und prekärer wird. Das Buch profitiert von Currans langjähriger aktivistischer und empirischer Beschäftigung mit dem Thema. Dank dessen einführendem Charakter, den vielfältigen empirischen Beispielen und der Aktualität der Thematik finden auch Einsteiger_innen einen guten Zugang.</p>Sebastian Grieser
Copyright (c) 2019 Sebastian Grieser
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2019-02-212019-02-2120410.14766/1254Rezension zu: Judith von der Heyde: Doing Gender als Ultra – Doing Ultra als Frau. Weiblichkeitspraxis in der Ultrakultur. Eine Ethnographie. Weinheim: Beltz Juventa 2018.
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<p>Judith von der Heyde legt eine theoretisch fundierte und empirisch reichhaltige Arbeit vor, mit der sie den Forschungsstand zu Geschlechterverhältnissen in Fußballfanszenen erweitert. Anhand ihrer ethnographischen Begleitung zweier weiblicher Mitglieder einer Ultragruppe zeigt sie auf einer praxeologischen Ebene Handlungsstrategien und Spannungsfelder junger Frauen in der männlich dominierten Jugendkultur der Ultras auf. Ihre These zur Hegemonialisierung von Weiblichkeit lässt sich zwar diskutieren, doch stellt von der Heydes Arbeit wichtige Erkenntnisse bereit und ein Korrektiv zur oftmals androzentrischen Fanforschung dar.</p>Robert Claus
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2019-02-082019-02-0820410.14766/1251Rezension zu: Bärbel Schomers: Coming-out. Queere Identitäten zwischen Diskriminierung und Emanzipation. Opladen u.a.: Budrich UniPress 2018.
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<p>In ihrer Dissertationsschrift betrachtet Bärbel Schomers das Verhältnis von Diskriminierung und Emanzipation innerhalb lesbischer, schwuler und trans* Lebensweisen. Im Anschluss an historische Schlaglichter von der Spätantike bis zu aktuellen Menschenrechtsverhandlungen fokussiert sie Praxen des Coming-out. In sechs Interviews betrachtet Schomers ein Prozessmodell aus innerer Selbstfindung, Adressierung signifikanter Anderer und öffentlicher Darstellung. Dabei setzt sie die mikrologische Herstellung von Sichtbarkeit und die Einschreibung in eine makrologische soziale Bewegung gleich. In der Rezension wird herausgearbeitet, wie aus dem unklaren Diskriminierungsbegriff ein dominantes Konzept der Emanzipation abgeleitet wird, welches das Individuum vollständig vereinnahmend politisiert.</p>Folke Brodersen
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2018-09-042018-09-0420410.14766/1250Rezension zu: Susan Buckingham, Virginie Le Masson (Hg.): Understanding Climate Change through Gender Relations. London, New York: Routledge 2017.
https://www.querelles-net.de/index.php/qn/article/view/1249
<p>Im vorliegenden Sammelband werden aus einer intersektionalen und postkolonial-feministischen Perspektive globale Diskurse, Politiken und Praktiken zu Klimawandel kritisch dahingehend beleuchtet, inwiefern sie Geschlechterverhältnisse als Macht- und Herrschaftsverhältnisse sowie vergeschlechtlichte Attributionen, Risiken und Verletzlichkeiten als relevante Determinanten sozialer Realität berücksichtigen. Die Beiträge bieten nicht nur einen profunden Überblick über aktuelle Debatten der gendersensiblen Klimawandelforschung, sondern erhellen aus verschiedenen disziplinären und theoretischen Perspektiven auch die (ungenutzten) Potentiale der Geschlechterperspektive bei der Entwicklung von gesellschaftlichen Lösungen zur Verringerung des Emissionsausstoßes und zur Anpassung an die Klimaerwärmung.</p>Sahra Dornick
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2018-11-292018-11-2920410.14766/1249Rezension zu: Andrea Löther, Birgit Riegraf (Hg.): Gleichstellungspolitik und Geschlechterforschung. Veränderte Governance und Geschlechterarrangements in der Wissenschaft. Opladen u.a.: Verlag Barbara Budrich 2017.
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<p>Die Autorinnen des Bandes zeichnen den Wandel von Gleichstellungspolitiken und Hochschulpolitik anhand beispielhafter Projektstudien nach und konzentrieren sich dabei auf Hochschulen im Allgemeinen. Der Fokus liegt auf der Entwicklung in Deutschland, bisweilen richtet sich der Blick auch auf das europäische Ausland. Anhand empirischer Beiträge wird aufgezeigt, welche Bedeutung der Hochschulebene für die normative Bewertung der Veränderungsprozesse zukommt, ohne dass jedoch die Ebene der Strukturen verloren geht. Somit gelingt den Autorinnen ein aktueller und lesenswerter Einblick in den Stand der Diskussion über Gleichstellungsgovernance an den Hochschulen.</p>Heike Mauer
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2018-08-272018-08-2720410.14766/1244Rezension zu: Gökçen Yüksel: Raum und Geschlecht. Die Verräumlichung von Geschlechternormen in der türkischen Provinz Hatay. Weinheim u.a.: Beltz Juventa Verlag 2017.
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<p align="left">Gökçen Yüksel untersucht das Verhältnis von Raumordnungen und Geschlechterordnungen und greift dafür auf 26 Interviews mit jungen Frauen aus der türkischen Provinz Hatay zurück. Sie zeigt auf, dass Raumordnungen aus einem komplexen Zusammenwirken gesellschaftlicher Regulierungen und Alltagspraktiken resultieren. Sie rekonstruiert die vergeschlechtlichten Ordnungen, die für die jungen Frauen praktische Einschränkungen und Regulative bedeuten. Es wird deutlich, dass die Frauen selbst diese Regulative und Vorgaben problematisieren und ebendiese Auswirkungen auf ihr Handeln haben.</p>Judith von der Heyde
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2018-06-262018-06-2620410.14766/1243Rezension zu: Christine Löw, Katharina Volk, Imke Leicht, Nadja Meisterhans (Hg.): Material turn. Feministische Perspektiven auf Materialität und Materialismus. Opladen u.a.: Verlag Barbara Budrich 2017.
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<p>Der Sammelband beinhaltet sozialwissenschaftliche Beiträge, die auf kritische Weise die Theorieströmungen des Neuen Materialismus zum Thema haben, indem diese mit marxistisch-materialistischen Feminismen gegengelesen werden. Dabei zeichnet sich die Forderung ab, die neomaterialistischen Theorien stärker genealogisch in die feministische Theorie des Ökofeminismus und der kritischen Wissenschaftstheorie einzubetten. Anhand der heterogenen Annäherung an Materie und Materialität werden grundsätzliche Fragen nach der feministischen Praxis und Theorie adressiert und damit indirekt der Umgang mit innerfeministischen Differenzen angesprochen.</p>Naom Gramlich
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2018-09-042018-09-0420410.14766/1242Rezension zu: Sabine Gatt, Kerstin Hazibar, Verena Sauermann, Max Preglau, Michaela Ralser (Hg.): Geschlechterverhältnisse der Migrationsgesellschaften. Repräsentationen – Kritik – Differenz. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften 2017.
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Der vorliegende Sammelband ist das Ergebnis einer Konferenz, die 2014 an der Universität Innsbruck stattgefunden hat und kritisiert aus seiner postkolonial-feministischen Perspektive zentrale Auslassungen der Migrationsforschung, wie die Unterbelichtung von Geschlecht und Sexualität, das Ignorieren intersektionaler Diskriminierungserfahrungen, den Eurozentrismus, die Befangenheit der Migrationsforschung durch den methodologischen Nationalismus sowie die Negierung der Agency von Migrant_innen und der migrationsgesellschaftlichen Realität europäischer Staaten. Diese Auslassungen werden anhand verschiedener disziplinärer und theoretischer Zugänge thematisiert. Unter anderem finden sich Beiträge aus der Soziologie, Geschichtswissenschaft und Medienwissenschaft, die einen guten Überblick über derzeitige Debatten innerhalb der gendersensiblen Migrationsforschung geben.Verena Hucke
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2018-06-262018-06-2620410.14766/1240Rezension zu: Katharina Karcher: Sisters in Arms. Militant Feminisms in the Federal Republic of Germany since 1968. Oxford u.a.: Berghahn Books 2017.
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<p>Die Kulturwissenschaftlerin Katharina Karcher setzt sich in dieser Studie mit militanten feministischen Aktionsformen auseinander, vor allem mit Blick auf Aktionen gegen den § 218 und Gewalt gegen Frauen sowie auf transnationale feministische (Solidaritäts-)Kampagnen. Einer ihrer Schwerpunkte liegt dabei auf der Gruppe ‚Rote Zora‘.</p>Veronika Springmann
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2018-09-042018-09-0420410.14766/1239Rezension zu: Kerstin Böhm: Archaisierung und Pinkifizierung. Mythen von Männlichkeit und Weiblichkeit in der Kinder- und Jugendliteratur. Bielefeld: transcript Verlag 2017.
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<p>Die Germanistin Kerstin Böhm untersucht am Beispiel zweier Jugendbuch-Reihen mediale Entwicklungstendenzen, die sich gegenseitig beeinflussen: Einerseits verändert sich der Markt der Kinder- und Jugendliteratur strukturell durch die wachsende Präsenz von Medienverbünden. Kaum ein Bestseller erscheint solitär in Buchform, komplementär werden häufig auditive, audiovisuelle oder grafische Begleitprodukte mitgeliefert. Anderseits ist damit aus Marketinggründen eine offensive geschlechtsspezifische Adressierung verbunden, die klar erkennbare Zielgruppen durch den Einsatz von Stereotypen, Markierungsstrategien und geschlechterbasierten Mythen zur Steigerung der kommerziellen Verwertbarkeit anvisiert.</p>Torsten Mergen
Copyright (c) 2018 Torsten Mergen
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2018-01-232018-01-2320410.14766/1238Rezension zu: Christine Wimbauer, Mona Motakef: Das Paarinterview. Methodologie – Methode – Methodenpraxis. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften 2017.
https://www.querelles-net.de/index.php/qn/article/view/1236
<p>Mit dem vorliegenden Buch wird erstmals eine systematische methodologische Einführung des Paarinterviews als eigenständige Interviewform innerhalb der empirischen Sozialforschung vorgelegt. Die Autorinnen arbeiten gründlich heraus, worin der zusätzliche Erkenntnisgewinn von Paarinterviews liegt. Durch die Konzeption als Lehrbuch werden zudem die konkreten Arbeitsschritte für die Durchführung solcher Interviews vorgestellt. Damit liefert das Buch insgesamt einen sehr fundierten sowie verständlichen und anwendungsorientierten Zugang zu dieser Methode.</p>Diana Baumgarten
Copyright (c) 2018 Diana Baumgarten
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2018-03-182018-03-1820410.14766/1236Rezension zu: Kristoff Kerl: Männlichkeit und moderner Antisemitismus. Eine Genealogie des Leo Frank-Case, 1860er-1920er Jahre. Köln u.a.: Böhlau Verlag 2017.
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<p>Der jüdische Fabrikdirektor Leo Frank wurde 1915 von einem Mob angloamerikanischer Männer gelyncht, nachdem er des Mordes an einer jungen angloamerikanischen Arbeiterin für schuldig befunden wurde. Kristoff Kerl zeigt durch eine intersektionale Analyse, wie sich im Laufe der Affäre, die als bekanntestes Beispiel antisemitischer Gewalt in den USA gilt, vormalige Versatzstücke zu einem kohärent antisemitischen Weltbild zusammenfügen. Hintergrund dazu waren Krisenwahrnehmungen in den Südstaaten seit Ende des Bürgerkriegs: Industrialisierung, Urbanisierung, die Sklavenemanzipation und die Zunahme weiblicher Lohnarbeit interpretierten Angloamerikaner auch als Angriff auf ihre Männlichkeit. Der Kampf gegen den Juden Frank wurde zum Kampf für die Wiederherstellung der hegemonialen Geschlechterordnung.</p>Sina Arnold
Copyright (c) 2018 Sina Arnold
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2018-02-202018-02-2020410.14766/1235Rezension zu: Lynne Fallwell, Keira V. Williams (Hg.): Gender and the Representation of Evil. New York u.a.: Routledge 2017.
https://www.querelles-net.de/index.php/qn/article/view/1233
<p>Als Normenüberschreiterin wird ‚die böse Frau‘ im vorliegenden Sammelband aus interdisziplinärer Perspektive betrachtet. Die mediale Repräsentation der ‚bösen Frau‘ erweist sich dabei als zentrales Element gesellschaftlicher Aushandlungsprozesse. Obwohl die Kategorie des ‚Bösen‘ sowie die Kategorie ‚Gender‘, die hier explizit in ihrer ‚weiblichen‘ Kodifikation Beachtung findet, als Konstrukte betrachtet werden, lässt es der Schwerpunkt der Beiträge auf dem 19. und 20. Jahrhundert nicht zu, die diachrone Perspektive um frühere Epochen zu erweitern. Diese hätten das in der Gesamtschau der Beiträge suggerierte, relativ statische Frauenbild perspektivieren können. Eindrücklich demonstriert der Band, dass Repräsentationen ‚des Bösen‘ geschlechtsspezifisch kodiert sind.</p>Emma Louise Maier
Copyright (c) 2018 Emma Louise Maier
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2018-01-112018-01-1120410.14766/1233Rezension zu: Silke Martin, Lena Eckert (Hg.): Schöner Lehren. Gegendert und gequeert. Marburg: Schüren Verlag 2017.
https://www.querelles-net.de/index.php/qn/article/view/1232
<p>„Was kann es heißen, gendersensibel und diversitygerecht in den Medienwissenschaften zu lehren? Welche Didaktiken lassen sich verwenden und wie können Methoden umgesetzt werden?“, fragen die Herausgeber*innen im Klappentext. In fünf Modulbausteinen für Seminarsitzungen à 90 Minuten zeigen die Autor*innen Antworten auf diese Fragen auf. Eine programmatische Einleitung und ein Gespräch zwischen den Autor*innen über ihre Lernprozesse in Bezug auf gendersensible und diversitygerechte Lehre kontextualisieren diese Module. Anhand der Modulbausteine werden Möglichkeiten für die didaktische Gestaltung von spezifischen Seminarsitzungen illustriert. Darüber hinaus ist das vorliegende Bändchen jedoch zu unentschieden in seinem Anliegen; die in der Einleitung formulierten Ansprüche werden nur teilweise eingelöst.</p>Sarah Dellmann
Copyright (c) 2017 Sarah Dellmann
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2017-11-092017-11-0920410.14766/1232Rezension zu: Nadine Balzter, Florian Cristobal Klenk, Olga Zitzelsberger (Hg.): Queering MINT. Impulse für eine dekonstruktive Lehrer_innenbildung. Opladen u.a.: Verlag Barbara Budrich 2016.
https://www.querelles-net.de/index.php/qn/article/view/1231
Mit seinen fundierten Einführungen und besonders seinen fachspezifischen Ansätzen liefert Queering MINT eine Fülle von differenzierten Ansätzen und Praxen für eine queer-feministisch inspirierte Pädagogik in Mathematik, Naturwissenschaften, Informatik und Technik: eine sehr zu empfehlende und lesenswerte Sammlung für alle, die sich mit (un-)möglichen Dialog- und Lehrversuchen in MINT befassen.Sigrid Schmitz
Copyright (c) 2017 Sigrid Schmitz
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2017-09-262017-09-2620410.14766/1231Rezension zu: Christine Riegel: Bildung – Intersektionalität – Othering. Pädagogisches Handeln in widersprüchlichen Verhältnissen. Bielefeld: transcript Verlag 2016.
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<p>In ihrer erziehungswissenschaftlichen Habilitationsschrift untersucht Christine Riegel das emanzipatorische Potential und die sozialen Ungleichheitsverhältnisse, die durch Bildung und Bildungsorganisationen erzeugt bzw. konsolidiert werden. Damit greift sie ein bildungspolitisch relevantes Thema auf, das auf fundiertem, theoretisch versiertem Niveau bearbeitet wird. Sie systematisiert die intersektionale Analyseperspektive, um kritische, veränderungsorientierte Aussagen über akute macht- und herrschaftsbasierte Bildungspraktiken in Schule und Jugendarbeit zu treffen. Die qualitativ-empirische Studie zielt darauf ab, Differenz- und Dominanzverhältnisse in der sozialen Praxis offenzulegen und bewusst zu machen, inwieweit permanente Reflexion essentieller Bestandteil pädagogischen Handelns ist.</p>Torsten Mergen
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2017-11-282017-11-2820410.14766/1230Rezension zu: Jürgen Martschukat, Olaf Stieglitz (Hg.): race & sex: Eine Geschichte der Neuzeit. 49 Schlüsseltexte aus vier Jahrhunderten neu gelesen. Berlin: Neofelis Verlag 2016.
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Anhand der Vorstellung und Analyse von 49 Schlüsseltexten aus vier Jahrhunderten wird die Geschichte der Neuzeit erzählt. Die gewählten Quellen fokussieren dabei auf unterschiedlichste Weise das Verhältnis von Rassismus einerseits und Sexualität und Geschlechtlichkeit andererseits.Martin Spetsmann-Kunkel
Copyright (c) 2017 Martin Spetsmann-Kunkel
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2017-09-292017-09-2920410.14766/1229Rezension zu: Jürgen Budde, Susanne Offen, Anja Tervooren (Hg.): Das Geschlecht der Inklusion. Opladen u.a.: Verlag Barbara Budrich 2016.
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<p>Gegenstand der 2016 erschienenen Ausgabe des Jahrbuchs Frauen- und Geschlechterforschung in der Erziehungswissenschaft ist eine Auslotung des Potentials, das Theoreme aus den Gender, Queer und Disability Studies für das aktuelle Paradigma der Inklusion bieten. Im Fokus stehen dabei gesellschaftliche Normen und Normalisierungsprozesse. Weitere Schwerpunkte sind die Themen Intersektionalität, Care und die Frage nach einer anderen, weniger auf Autonomie und stattdessen auf zwischenmenschliche Abhängigkeiten und Beziehungen ausgerichteten Ethik.</p>Meike Penkwitt
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2017-09-232017-09-2320410.14766/1228Rezension zu: Martina Schattkowsky (Hg.): Frauen und Reformation. Handlungsfelder – Rollenmuster – Engagement. Leipzig: Leipziger Universitätsverlag 2016.
https://www.querelles-net.de/index.php/qn/article/view/1227
<p>Der Sammelband, der Teil eines Großprojektes aus Anlass des Jubiläumsjahres der Reformation ist, enthält zwölf Einzelbeiträge, die in drei thematische Kategorien eingeordnet sind.<em> </em>Die Forschungsfrage lautet, ob die Reformation den Frauen neue Handlungsspielräume eröffnete und damit auch neue Handlungsfähigkeiten für sie schuf. Die Einzelbeiträge werden im Hinblick auf diese Forschungsperspektive kritisch erörtert. Ganz besonders hervorzuheben ist der programmatische Aufsatz von Ute Gause, die die Reformationsgeschichtsschreibung und die Genderforschung engführt und eine Neukonzeptionierung der Reformations- und evangelischen Kirchengeschichtsschreibung unter Einschluss der Geschlechterforschung fordert.</p>Claudia Daiber
Copyright (c) 2018 Claudia Daiber
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2018-01-102018-01-1020410.14766/1227Rezension zu: Imke Leicht: Wer findet Gehör? Kritische Reformulierungen des menschenrechtlichen Universialismus. Opladen u.a.: Verlag Barbara Budrich 2016.
https://www.querelles-net.de/index.php/qn/article/view/1225
<p>Imke Leicht gelingen kritische Reformulierungen des menschenrechtlichen Universalismus, an deren Ausgangspunkt die moralphilosophische Theorie Seyla Benhabibs steht. Zugleich unterzieht sie Benhabibs Theorie einer Kritik, da Benhabibs auf Verständigung orientierter Universalismus die real existierenden rechtlichen Ausschlüsse nicht erfasse, die verhindern, dass Menschenrechte faktisch gelten. Hierzu nutzt Leicht die Kritik an gesellschaftlichen Normen von Judith Butler sowie die postkoloniale Kritik von Gayatri Spivak. Für die kritische Reformulierung des menschenrechtlichen Universalismus ist nach Leicht allerdings entscheidend – der Normativitätskritik von Butler und Spivak zum Trotz –, am Universalismus sowie einer normativen Unterscheidung zwischen exkludierenden und emanzipatorischen Normen festzuhalten.</p>Heike Mauer
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2017-11-282017-11-2820410.14766/1225Rezension zu: Juliane Witzke: Paratext Literaturkritik Markt. Inszenierungspraktiken der Gegenwart am Beispiel Judith Hermanns. Würzburg: Verlag Königshausen & Neumann 2017.
https://www.querelles-net.de/index.php/qn/article/view/1223
<p>Juliane Witzke untersucht am Beispiel von Judith Hermanns Œuvre (1998–2014) die paratextuellen Inszenierungsstrategien der Gegenwart. Ihre Monographie schließt nicht nur eine Forschungslücke im Hinblick auf die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Autorin, sondern bereichert auch die methodologische Fachdiskussion innerhalb der Literaturwissenschaften; ihr Analyseinstrumentarium ist vielseitig einsetzbar. Eine besondere Stärke der Untersuchung stellt zudem die umfassende Berücksichtigung medialer Veränderungen (z. B. Leser_innen als Kritiker_innen) dar. Die immer wieder angesprochenen Genderaspekte – insbesondere die Interpretation von Hermanns gewandelter Strategie als erfolgreiche Inszenierung von ‚Natürlichkeit‘ – hätten stellenweise einer eingehenderen gendertheoretischen Reflexion bedurft.</p>Sandra Folie
Copyright (c) 2017 Sandra Folie
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2017-06-142017-06-1420410.14766/1223Rezension zu: Ulrike Lembke (Hg.): Regulierungen des Intimen. Sexualität und Recht im modernen Staat. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften 2017.
https://www.querelles-net.de/index.php/qn/article/view/1222
<p>Seit dem Paradigmenwechsel vom Moralstrafrecht zum Rechtsgüterschutz hält sich der Staat offiziell aus den einvernehmlichen sexuellen Beziehungen der Bürger*innen heraus. Dass es dieser Liberalisierungserzählung zum Trotz zu vielfältigen rechtlichen Zugriffen auf Intimität, Sexualität und Geschlecht kommt, verdeutlicht der von Ulrike Lembke herausgegebene Band auf anschauliche Weise. Nicht allen Autor*innen gelingt es, rechtliche Fragen mit solchen zu verbinden, die über das Recht als Bezugssystem hinausweisen und damit an Fragestellungen aus anderen Disziplinen anschlussfähig sind. Dennoch ist der Band auch für Nichtjurist*innen mit einem Interesse an dem Nexus von Recht und Sexualität zu empfehlen.</p>Katharina Schoenes
Copyright (c) 2017 Katharina Schoenes
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2017-06-232017-06-2320410.14766/1222Rezension zu: Jenny Bauer: Geschlechterdiskurse um 1900. Literarische Identitätsentwürfe im Kontext deutsch-skandinavischer Raumproduktion. Bielefeld: transcript Verlag 2016.
https://www.querelles-net.de/index.php/qn/article/view/1221
<p>In vier Einzelfallanalysen aus der deutschsprachigen und skandinavischen Moderne verhandelt Jenny Bauer in ihrer literaturwissenschaftlichen Arbeit geschlechtliche Subjektentwürfe zwischen Hegemonie und Marginalisierung. Geleitet wird die Auseinandersetzung mit verschiedenen Konzeptionen von Männlichkeit und Weiblichkeit, von Heterosexualität und Homosexualität durch die übergreifende Frage nach den Interdependenzen zwischen Raum und Geschlecht, denen sich Bauer durch eine methodologische Engführung verschiedener Ansätze aus der Raum- und der Gendertheorie nähert.</p>Katharina Fürholzer
Copyright (c) 2017 Katharina Fürholzer
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2017-09-232017-09-2320410.14766/1221Rezension zu: Norbert Finzsch, Marcus Velke (Hg.): Queer | Gender | Historiographie. Aktuelle Tendenzen und Projekte. Berlin: LIT Verlag 2016.
https://www.querelles-net.de/index.php/qn/article/view/1220
<p>Der Sammelband umfasst 18 Beiträge, die sich aus unterschiedlichen Perspektiven mit der LGBTIQ*-Geschichte auseinandersetzen. Vermittelt wird so ein Einblick in unterschiedliche Projekte und die Komplexität einer LGBTIQ*-Geschichte. Leider kommt dabei die Perspektive lesbischer Frauen zu kurz. Der damit verbundene Zusammenhang zu hegemonialen Wissensproduktionen wird leider nicht problematisiert. Damit wird die Chance vertan zu fragen, welche epistemologischen Implikationen überhaupt erst verändert werden müssten, um LGBTIQ*-Geschichten in der akademischen Welt schreiben zu können.</p>Veronika Springmann
Copyright (c) 2017 Veronika Springmann
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2017-06-212017-06-2120410.14766/1220Rezension zu: Maria Häusl, Stefan Horlacher, Sonja Koch, Gudrun Loster-Schneider, Susanne Schötz (Hg.): Armut. Gender-Perspektiven ihrer Bewältigung in Geschichte und Gegenwart. Leipzig: Leipziger Universitätsverlag 2016.
https://www.querelles-net.de/index.php/qn/article/view/1219
<p>Der Sammelband hat das vielschichtige Verhältnis von Armut und Geschlecht zum Thema. Indem aktuelle wie vergangene Problemfelder betrachtet und pluridisziplinär historische, theologische, psychologische, literatur-, sprach-, sozial- und kulturwissenschaftliche Zugänge eingenommen werden, beleuchten die Autorinnen und Autoren ganz unterschiedliche Facetten dieser Relation und ihrer mannigfachen Verschränkungen. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Bewertung, Wahrnehmung und Deutung weiblicher (und männlicher) Armut sowie auf deren Einbettung in zeitgenössische Kontexte, Denkweisen und Kategorienbildung sozialer Ungleichheit.</p>Christoph Lorke
Copyright (c) 2017 Christoph Lorke
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2017-05-192017-05-1920410.14766/1219Rezension zu: Sabine Hark, Paula-Irene Villa (Hg.): Anti-Genderismus. Sexualität und Geschlecht als Schauplätze aktueller politischer Auseinandersetzungen. Bielefeld: transcript Verlag 2015.
https://www.querelles-net.de/index.php/qn/article/view/1217
<div class="WordSection1"><p class="MsoNormal"><span lang="DE">Der von Sabine Hark und Paula-Irene Villa herausgegebene Sammelband analysiert die öffentlichen Angriffe auf Gender Studies und Gender Mainstreaming, die unter dem Begriff Anti-Genderismus auftreten und verhandelt werden. Die einzelnen Beiträge untersuchen Themen und Methoden des anti-genderistischen Diskurses, seine Akteur_Innen und gesellschaftlichen Bedingung. Dabei entwerfen sie ein sehr kohärentes Porträt dieser Politiken, das allerdings von einer weiteren Untersuchung der gesellschaftlichen Bedingungen und intersektionalen Bezüge zu anderen Ressentiments profitieren würde.</span></p></div>Christian Hammermann
Copyright (c) 2017 Christian Hammermann
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2017-05-102017-05-1020410.14766/1217Rezension zu: Kathrin Baumstark: „Der Tod und das Mädchen“. Erotik, Sexualität und Sterben im deutschsprachigen Raum zwischen Spätmittelalter und Früher Neuzeit. Berlin u.a.: LIT Verlag 2016.
https://www.querelles-net.de/index.php/qn/article/view/1216
<p style="margin-bottom: 0cm;">Kathrin Baumstark bearbeitet das Motiv „Der Tod und das Mädchen“ anhand der im Spätmittelalter und der in der Frühen Neuzeit entstandenen bildenden Kunst Hans Selbald Behams, Hans Baldung Griens und Niklaus Manuel Deutschs. Dabei bezieht sie zeitgenössische Denkmodelle über Tod, Sterben und postmortale Existenz mit ein und kristallisiert damit die Konstruktion von Geschlechterrollen heraus. Dabei geht sie mit der von ihr ausgewählten Literatur kritisch um und bezieht in ihre Argumentation auch verschiedene Perspektiven und Diskurse mit ein.</p>Ruth Isser
Copyright (c) 2017 Ruth Isser
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2017-05-102017-05-1020410.14766/1216Rezension zu: Ursula Offenberger: Geschlecht und Gemütlichkeit. Paarentscheidungen über das beheizte Zuhause. Berlin: De Gruyter 2016.
https://www.querelles-net.de/index.php/qn/article/view/1215
<p>Wie stellen heterosexuelle Paare mittels Heiztechnologie sich und ihr Zuhause als aufeinander bezogene Einheiten her, ist die Frage, welche die Autorin mithilfe eines spannenden qualitativen Zugangs auf der Grundlage von Grounded Theory und Situationsanalyse beantwortet. In ihrer Untersuchung beschreibt sie zum einen die Verlaufskurve dieses Konstruktionsprozesses, zum anderen die technologischen, symbolischen und Wissens-Ordnungen im Sinne des prozessualen Ordnens nach Strauss, in welchen Paarförmigkeit, home making, (un)doing gender und Technik interagieren. Geschlechter-, paar- und techniksoziologische Erträge ergeben sich aus dem konsequent dynamisierten konstruktionstheoretischen Zugang.</p>Katja Hericks
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2017-03-092017-03-0920410.14766/1215Rezension zu: Elisabeth Tuider, Martin Dannecker: Das Recht auf Vielfalt. Aufgaben und Herausforderungen sexueller Bildung. Göttingen: Wallstein Verlag 2016.
https://www.querelles-net.de/index.php/qn/article/view/1214
<p>Sexuelle Bildung ist und war schon immer eine umkämpfte Disziplin der Pädagogik. Dabei ist die aktuelle Erregung um diese als Reaktion auf die fortschreitende Pluralisierung von Lebensentwürfen und die Liberalisierung von Normen und Werten zu verstehen, auf die eine diversitätsbewusste Sexualpädagogik in ihren Konzepten Bezug nimmt, die aber von ultrakonservativen, fundamentalistischen und rechtsradikalen Gruppierungen angegriffen werden. Diese Gemengelage nehmen die Autor_innen zum Anlass, um ausgewählte in der Kritik stehende Inhalte einer sexualfreundlichen Bildung zu besprechen und die Argumentationsmuster der Kritiker_innen zu verdeutlichen. Damit trägt der Band zur (Re-)Kontextualisierung und Versachlichung einer hochemotionalen Auseinandersetzung über sexuelle Bildung bei.</p><p> </p>Marcus Felix
Copyright (c) 2017 Marcus Felix
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2017-06-142017-06-1420410.14766/1214Rezension zu: Zülfukar Çetin, Heinz-Jürgen Voß: Schwule Sichtbarkeit - schwule Identität. Kritische Perspektiven. Gießen: Psychosozial-Verlag 2016.
https://www.querelles-net.de/index.php/qn/article/view/1213
Die beiden Autor_innen Zülfükar Çetin und Heinz-Jürgen Voß sehen es als notwendig und dringlich an, zu diskutieren, inwiefern ‚der Homosexuelle‘ vermehrt als Diskursfigur für westliche Hegemonie fungiert, und dies nicht nur aufgrund von Instrumentalisierungen, sondern auch aus der eigenen Beteiligung an herrschenden Diskursen. Befragt wird hier eine auf den ersten Blick nicht als privilegiert geltende Gruppe nach ihrer Einbettung in Herrschaftsverhältnisse. Dabei werden die beiden titelgebenden Schlagworte Sichtbarkeit und Identität immer wieder aufgegriffen und in unterschiedlichen Kontexten betrachtet. Wer vom Umfang des Buches auf eine knappe Abhandlung mit Einführungscharakter schließt, liegt falsch und wird vielmehr mit einer komplexen Analyse und dichten Argumentation konfrontiert.Lisa Krall
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2017-02-082017-02-0820410.14766/1213Rezension zu: Madeline Doneit, Bettina Lösch, Margit Rodrian-Pfennig (Hg.): Geschlecht ist politisch. Geschlechter-reflexive politische Bildung. Opladen u.a.: Verlag Barbara Budrich 2016.
https://www.querelles-net.de/index.php/qn/article/view/1212
<p>Der Sammelband befasst sich mit Stand und Stellenwert der Diskussion um Geschlecht in der politischen Bildungsarbeit, mit dem Ziel, zu einer Aktualisierung der Debatte um geschlechterreflexive Bildungsarbeit beizutragen. Diesem Fragenkomplex gehen die Autor*innen aus theoretischer und bildungspraktischer Perspektive nach. Dabei räumen sie der konkreten Praxis politischer Bildungsarbeit viel Platz ein und liefern eine spannende Diskussionsgrundlage für theoretisch informierte Praxisreflexionen und praktisch informierte Theoriebildung. Die darin liegenden Widersprüche bilden erfrischenderweise den Ausgangspunkt und nicht den Endpunkt des Bandes.</p><p style="margin-bottom: 0cm; line-height: 100%;" align="justify"><span style="background: transparent;"><br /></span></p>Inga Nüthen
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2017-06-142017-06-1420410.14766/1212Rezension zu: Kirstin Mertlitsch: Sister – Cyborgs – Drags. Das Denken in Begriffspersonen der Gender Studies. Bielefeld: transcript Verlag 2016.
https://www.querelles-net.de/index.php/qn/article/view/1211
<p>Kirstin Mertlitsch umreißt mit ihrer Dissertation einen Ausgangspunkt für die (Neu-)Formulierung feministischer und queerer Philosophie. Einer universellen männlichen „ratio“ stellt sie das Konzept der Begriffspersonen gegenüber. Das Denken an diesen entlang und durch sie geschehe in Körperlichkeiten und Gesellschaft situiert, zugleich durch Wissen wie durch Affekte. Die Alltagspraxen der Begriffspersonen visieren zugleich neue Horizonte eines Anders-Werdens an, womit sie zugleich affizierend und gestaltend auf die Leser_innen wirken. Mertlitsch arbeitet die ‚Denk-Bewegungen‘ der ‚Sister‘, des ‚Nomadic Subject‘, der ‚New Mestiza‘, der ‚Cyborg‘ und der ‚Drag‘ heraus und analysiert die von ihnen ausgehenden Transformationen epistemologischer Prozesse.</p>Folke Brodersen
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2017-01-132017-01-1320410.14766/1211Rezension zu: Anita Engels, Sandra Beaufaÿs, Nadine V. Kegen, Stephanie Zuber: Bestenauswahl und Ungleichheit. Eine soziologische Studie zu Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in der Exzellenzinitiative. Frankfurt am Main u.a.: Campus Verlag 2015.
https://www.querelles-net.de/index.php/qn/article/view/1210
Das von Anita Engels, Sandra Beaufaÿs, Nadine V. Kegen und Stephanie Zuber vorgelegte Buch bündelt die Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitforschung zur Chancen(un)gleichheit in der deutschen Exzellenzinitiative. Basierend auf einer eindrucksvollen Vielfalt an Forschungsmethoden und leider nur sehr kurz vorgestellten Theorien werden anregende Teilstudien etwa zu Arbeits- und Lebensbedingungen, Führungspositionen, Netzwerkeinbindung und Publikationstätigkeit der Mitglieder von Exzellenzeinrichtungen sowie Gleichstellungskonzepten der beteiligten Universitäten präsentiert, die sämtlich auf die Analyse von Abbau oder Reproduktion der Unterrepräsentanz von Wissenschaftlerinnen in Spitzenpositionen zielen. Schade ist, dass dabei die organisationale Perspektive vernachlässigt wird.Heike Kahlert
Copyright (c) 2016 Heike Kahlert
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2016-12-192016-12-1920410.14766/1210