„Relax. You’re Dressed!“. Der Herrenanzug im Career Building und seine Thematisierung in Musicvideoclips

Autor/innen

  • Gudrun Schäfer Universität Paderborn

DOI:

https://doi.org/10.14766/765

Schlagworte:

Ästhetik, Beruf, Kleidung, Konsum, Kultur, Körper, Macht, Medien, Moderne, Musik, Performanz, Repräsentation, Rollen, Werbung, Geschlecht, Gender

Abstract

Gudrun Schäfer zeigt an Beispielen aus der aktuellen Zeitschriftenwerbung und aus Karriereratgebern sowie anhand von zwei aktuellen Musikvideoclips, dass der Herrenanzug – selbst da, wo er als problematisches Symbol für Konventionalität fungiert, – nach wie vor als Referenzpunkt für ‚unangreifbare‘, universale professionelle Bekleidung gelten kann. Vor allem als Dresscode für Bewerbungsgespräche wird der Herrenanzug bzw. das Kostüm oder der Hosenanzug als weibliches Pendant als ein „Rettungsanker“ in einem Meer von Unsicherheiten angesehen. Seine Funktion als Symbol männlicher Souveränität und Universalität wird jedoch zunehmend in Frage gestellt, und der universale Geltungsanspruch des Herrenanzugs erodiert: Konventionelle ‚Banker- und Managerkleidung‘ wird abgelehnt, da die Berufstände durch die aktuelle Wirtschafts- und Finanzkrise stark in Misskredit geraten sind. In IT-Berufen geht der Trend zu deutlich informellerer Kleidung. Der höhere Anteil an Mitarbeiterinnen führt in einigen Unternehmen dazu, dass variierte – wenn auch adaptierte – Dresscodes gelten. Nicht zuletzt ist ein Trend zur stärkeren Körperbetonung und damit Individualisierung der Anzugmode zu verzeichnen, der mit der zunehmenden Pflicht zur zur ‚Körperarbeit‘ und Körperdarstellung auch bei Männern zusammenhängt.

Autor/innen-Biografie

Gudrun Schäfer, Universität Paderborn

Koordinatorin des Projekts ‚Frauen gestalten die Informationsgesellschaft‘ an der Universität Paderborn. http://www.upb.de/women, Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Fakultät für Elektrotechnik, Informatik und Mathematik an der Universität Paderborn. Langjährige wissenschaftliche Mitarbeiterin für Publizistik bzw. Medienwissenschaft an den Universitäten Bochum und Paderborn.

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Veröffentlicht

2009-07-07